Donnerstag, 10. November 2016

Nach der Wahl...

"Scared", "disappointed"  oder "depressed" - das waren die Reaktionen, die ich am Morgen nach der Wahl von Amerikanern in meinem Umfeld gehört habe. Keine Spur von Siegesstimmung, dabei hat South Carolina doch Trump gewählt. Aufgeteilt nach Regionen sieht das Bild aber etwas anders aus: Der Großraum Charleston wählt in der Regel demokratisch - daher die weit verbreitete Enttäuschung.
Einige amerikanische Mitarbeiter in Chris' Firma, die 40 Autominuten außerhalb von Charleston liegt, sehen den Wahlausgang wesentlich gelassener: Ja, es werde Veränderungen geben, aber die werden wohl nicht so schlimm sein. Sogar Witze wurden gemacht: Wenn die Mexikaner bald alle weg sind, müssten die Weißen ihren Rasen selbst mähen... Diese Kollegen haben mit Sicherheit nicht für Hillary gestimmt.
Wir sind jedenfalls froh, dass Benjamin noch viel zu jung ist und wir ihm nicht erklären müssen, wer sein nächster Präsident sein wird. Unter den Schock mischt sich allerdings auch (naive?) Hoffnung: Wir wünschen diesem Land und seiner Gesellschaft, dass Trump sein radikales Programm in der angekündigten Form letztlich nicht umsetzt, sprich, dass er ein anderer Präsident als Präsidentschaftskandidat wird. Leise Hoffnung gibt ja zumindest seine Siegesrede: Kaum wiederzukennen war dieser Mann, der bei einem öffentlichen Auftritt nicht pöbelte und beleidigte.

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